Wechsel im Aufsichtsrat der Lebenshilfe Dillenburg: Im Rahmen der Jahreshauptversammlung ist am Donnerstagabend in Manderbach Christoph Heinigk einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt worden. Der 59-Jährige tritt damit die Nachfolge von Michael Koch an, der sein Amt niedergelegt hat. Ebenfalls einstimmig bestimmten die Vereinsmitglieder die bisherige Beisitzerin Pia Graf zur zweiten Vorsitzenden.
„Mediziner und Mediator. Ein Gesicht der Lebenshilfe Dillenburg.“ So beschrieb der frischgewählte Aufsichtsratsvorsitzende Heinigk seinen Vorgänger. Über 30 Jahre war Koch mit der Lebenshilfe Dillenburg eng verbunden – zunächst als Betriebsarzt, dann als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, bevor er vor zwei Jahren Nachfolger von Jürgen Raab an der Spitze des Aufsichtsrats wurde. „Ich habe die Lebenshilfe Dillenburg in all den Jahren als ein organisches System erlebt“, sagte Koch in seiner abschließenden Rede. „Wie ein Baum mit vielen Ästen und Zweigen, bei dem harmonisch alles zusammenpasst: 20 Standorte und trotzdem ein Gefühl der Zusammengehörigkeit.“
Mit Heinigk übernimmt nun jemand das Ruder im Aufsichtsrat, dessen Mindset dem seines Vorgängers nicht unähnlich sei, wie Koch betonte. Der Rechtsanwalt und Notar, spezialisiert auf Erbrecht und Familienrecht, und seit 2019 Mitglied im Aufsichtsrat, sei im Austausch stets offen, kritisch und konstruktiv. Sie beide seien Typen, die Konflikte nicht suchen, aber auch nicht scheuen, bestätigte auch Heinigk. Seine Stellvertreterin ist bei der Lebenshilfe Dillenburg ebenfalls keine Unbekannte: Seit der Geburt von Grafs Sohn, der 1996 mit dem Down-Syndrom auf die Welt kam, ist die 53-Jährige aus Arborn mit der Lebenshilfe Dillenburg eng verwoben. „Ich möchte durch mein Amt der Lebenshilfe Dillenburg etwas von dem zurückgeben, was sie für meine Familie getan hat“, erklärte sie.
Neben Heinigk und Graf wurden auch neue Aufsichtsratsmitglieder ernannt. Dr. Jeannine Schreiner scheidet als Beisitzerin aus. Heinigk dankte ihr für ihre ausgezeichnete medizinische Expertise. Sie betonte ebenso wie Koch, dem Verein auch künftig als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Neu hinzugekommen sind Dagmar Neumann, ehemalige Pflegedienstleitung im „Haus des Lebens“ in Herborn, und Friedhelm Gail, Ausbilder und Schwerbehindertenvertreter bei Outokumpu. Als Eltern von Kindern mit Behinderung haben beide enge Berührungspunkte zur Lebenshilfe Dillenburg. Andrea Hentschel, Rolf Stiebing, Christine Blanke, Uwe Rompf und Volker Schönau wurden einstimmig als Beisitzer bestätigt.
Trotz der Herausforderungen während und nach der Corona-Krise konnte die Lebenshilfe Dillenburg einen positiven Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2023 verzeichnen. Die Personalnachbesetzung verlief erfolgreich, die Organisation überzeugte als attraktiver Arbeitgeber. Zudem war die Lebenshilfe Dillenburg einer der ersten Träger, der gleich nach der Einführung der drei neuen hessischen Rahmenverträge im Bundesteilhabegesetz in der Lage war, nach dem neuen System abzurechnen.
Die Digitalisierung schreitet auch innerhalb der Lebenshilfe Dillenburg voran. Den Anfang hat die Einführung der Digitalen Klientenakte gemacht. Weitere Projekte zur Verschlankung der Prozesse stehen bereits in den Startlöchern. „Digitalisierung bietet großes Potential, denn sie gibt unseren Mitarbeitenden langfristig die Möglichkeit, sich auf den Kern ihrer Arbeit zu konzentrieren: die Begleitung der Menschen, die sie betreuen“, betonte Vorstands-Mitglied Dr. Oliver Schmitzer.
Die geplanten Baumaßnahmen stellen den Verein vor große Herausforderungen. Der Ersatzneubau in Eibelshausen schien bereits in trockenen Tüchern, doch die einschneidenden Veränderungen auf dem Bau- und Finanzierungssektor im Zuge des Ukraine-Kriegs sorgten dafür, dass das Vorhaben scheiterte. Aktuell laufen Gespräche mit zwei neuen Investoren.
Ein weiteres, zwingend notwendiges Vorhaben betrifft die Wohnanlage Manderbach. „Und dieser Ersatzneubau wird im Umfang sehr aufwendig“, so Vorstandsmitglied Dirk Botzon. Denn auf dem bestehenden Grundstück müssen die vier in die Jahre gekommenen Häuser schrittweise abgerissen und neu gebaut werden, ohne den Betrieb zu unterbrechen. Zudem plant die Lebenshilfe Dillenburg den Bau einer neuen Verwaltung auf ihrem Grundstück im Haigerer Erlach, da die Kapazitäten am Standort Forstdenkmal in Dillenburg erschöpft sind und dort nicht erweitert werden können.
Ehrungen:
25 Jahre
Monika Reinhard, Christel Straub, Ralf Turk, Daniela Malik, Bernd Heck, Regina Tenne, Karina Käppele, Peter Müller, Bianka Hollerbach, Bettina Lehr, Reifen Schmidt, Christine Weiss, Dr. med. Wilhelm Hirlinger, Kornelia Meyer-Koop, Liane Schiller, Daniel Bedenbender, Daniela Trippen-Kohl, Eberhard Greeb, Benjamin Greeb, Iris Schech, Marko Best, Christina Bertrand, Anja Schocher, Antje Rau, Marita Hof, Gerlinde Fuchs.
40 Jahre
Inge Schöndorf, Orthopädie-Technik Brauns, Hanni Henß, Silke Krätzer, Iris Seibert, Bernd Kaiser.
50 Jahre
Evang. Kirchengemeinde Oberroßbach, Evang. Kirchengemeinde Schönbach/Erdbach, Evang. Kirchengemeinde Driedorf, Evang. Kirchengemeinde Breitscheid, Evang. Kirchengemeinde Allendorf, Evang. Kirche Dillenburg – Gemeindeamt, Evang. Kirchengemeinde Eiershausen, Eugen Enseroth, Rudi Seibert, Evang. Kirchengemeinde Seelbach, Evang. Kirchengemeinde Eibach, Evang. Kirchengemeinde Nanzenbach, Evang. Kirchengemeinde Beilstein, Ingrid Heusler, Evang. Kirchengemeinde Frohnhausen, Evang. Kirchengemeinde Manderbach, Evang. Kirchengemeinde Sechshelden, Evang. Kirchengemeinde Fleisbach, Alfred Hennemann, Udo Kahm, Heinz Müller, Uta Kasper-Saßmannshausen.