Stiftung spendet für Tover-Tafel und Band

Die Stiftung Lebenshilfe Dillenburg hat am Freitag einen symbolischen Scheck in Höhe von 1900 Euro überreicht und unterstützt damit gleich zwei Projekte des Vereins, die Teilhabe von Menschen mit Behinderung fördern.

1600 Euro gehen an die Tagesförderstätte am Standort Eibelshausen, wo in zwei Gruppen jeweils sechs bis sieben schwerstmehrfachbehinderte Menschen betreut werden. Dort soll eine Tover-Tafel angeschafft werden. An den Standorten der Tagesförderstätte in Dillenburg und im Wohnhaus Haiger hat dieses interaktive Projektionssystem bereits großartige Erfolge erzielt. Eine Tover-Tafel projiziert farbenfrohe und bewegliche Lichtanimationen auf eine Oberfläche und wurde speziell entwickelt, um Menschen mit Demenz und geistigen Behinderungen durch spielerische Aktivitäten zu stimulieren und ihre kognitiven Fähigkeiten zu fördern. „Tover-Tafeln fördern insbesondere bei den von uns betreuten Menschen soziale Teilhabe, Selbstwirksamkeit und Lebensqualität“, erklärte Lea Seibel, Leiterin der Tagesförderstätten.

300 Euro erhält die Lebenshilfe-Band „Alles inklusive“, die im vergangenen Jahr das Publikum im Rahmen des nachgeholten Benefizkonzerts zum 25-jährigen Bestehen der Stiftung begeistert hat. Die finanzielle Unterstützung dient zur Anschaffung von Gitarrensaiten, Kabeln und andere notwendige Ausrüstungen. Horst Hartmann vom Sozialen Dienst leitet die Band, in der unter anderem eine blinde Schlagzeugerin mitspielt, seit zehn Jahren. Dirk Botzon, Vorstand der Lebenshilfe Dillenburg, äußerte sich begeistert: „Es ist eine tolle Sache, gleich zwei Projekte zu unterstützen, die Teilhabe bieten – einmal in der Musik und einmal in der sozialen Interaktion. Vielen Dank dafür.“

Erträge für Spenden zu erwirtschaften, war für die Stiftung aufgrund der Niedrigzinsphase jahrelang „eine echte Herausforderung“, so Jochen Müller, Stiftungsvorstandsvorsitzender. Das Benefizkonzert trug einen entscheidenden Teil dazu bei, einen Überschuss zu erwirtschaften, der nun als Spende übergeben werden konnte. „Unser Wunsch ist es, die Stiftung der Lebenshilfe Dillenburg und deren Aufgaben noch bekannter zu machen. Für alle, die die Lebenshilfe-Arbeit langfristig unterstützen wollen, ist eine Zustiftung zum Stiftungsvermögen der richtige Weg, dies kann zum Beispiel durch Schenkungen oder testamentarische Zuwendungen geschehen“, erklärte Müller.

Dazu bedarf es immer wieder Präsenz in der Öffentlichkeit. Eine weitere Veranstaltung ist bereits in Planung: Am 10. Oktober findet eine Lesung mit Ex-Kommissar und Buchautor Erwin Müller im Wohnhaus Manderbach statt. Der Eintritt ist kostenlos, Spenden sind jedoch erbeten. Ab 19 Uhr wird Müller, bekannt aus „Aktenzeichen XY… ungelöst“, von dem Mordfall im Stippbachtal berichten, einem ungelösten Fall aus den 80er Jahren, der nun neu aufgerollt wurde. „Hochinteressant“, versprach Stiftungsratsvorsitzender Vincenz Heiliger.

Seit nun schon 27 Jahren setzt sich die Stiftung Lebenshilfe Dillenburg dafür ein, Menschen mit Behinderungen eine lebenswerte Zukunft zu sichern und die Arbeit des Vereins Lebenshilfe Dillenburg nachhaltig zu fördern. Als selbstständige Stiftung des bürgerlichen Rechts verfolgt sie ausschließlich gemeinnützige Zwecke zum Wohle der Menschen mit Behinderung im nördlichen Lahn-Dill-Kreis.