Die Stiftung der Lebenshilfe Dillenburg stellt 3700 Euro zur Verfügung, um den Umzug der Aktenvernichtungsanlage der Werkstatt Eibelshausen ins benachbarte Dietzhölztal-Ewersbach zu ermöglichen. Die Spende fließt in die nötigen Umbauarbeiten in der neuen Halle.
Seit 1993 betreibt die Lebenshilfe in Eibelshausen eine professionelle Aktenvernichtung. Bis zu zehn Tonnen Papier pro Woche werden dort sicher vernichtet – darunter auch vertrauliche Unterlagen von Unternehmen, Behörden und Privatpersonen. Ergänzt wird das Angebot durch die sichere Entsorgung von CDs, DVDs, Festplatten und USB-Sticks.
Doch die bisherige Anlage ist nach fast 20 Jahren reparaturanfällig geworden und veraltet. Eine moderne, leistungsstärkere Maschine soll sie nun ersetzen. Diese benötigt jedoch mehr Platz als in Eibelshausen verfügbar ist. Da sich der geplante Neubau der Werkstatt noch verzögert, musste eine Übergangslösung her – und wurde in Ewersbach gefunden.
Damit die Lebenshilfe am neuen Standort weiterhin Aktenvernichtung auf höchstem Niveau anbieten kann – künftig sogar mit Sicherheitsstufe 4 – sind einige Umbauten und Ertüchtigungen im Inneren des Gebäudes nötig. Die Miete für die Halle übernimmt der Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV), doch die Umbaukosten in Höhe von 80.000 bis 90.000 Euro trägt die Lebenshilfe selbst.
„Bis zur geplanten Inbetriebnahme im dritten Quartal sind noch viele Gewerke beteiligt. Auch eine Maschinenabnahme und ein Probelauf müssen erfolgen“, sagt Benjamin Weyerich, Leiter der Werkstatt Eibelshausen. Künftig werden in Ewersbach 15 bis 18 Menschen mit Beeinträchtigungen sowie zwei Gruppenleiter tätig sein.
„Die Auslagerung zeigt in mehreren Punkten Vorteile und ist in Bezug auf die Sozialraumorientierung ein geeigneter Ort, der Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung ermöglicht“, betont Werkstattbereichsleiter Lars Lückoff. „Gleichzeitig werden die Mitarbeitenden in einen besonderen Status – das Arbeiten außerhalb der Werkstatt – versetzt. Dadurch können diese Arbeitsplätze auch gut als Sprungbrett zum ersten Arbeitsmarkt dienen.“
Die Stiftung hilft mit einem Beitrag von 3700 Euro. Jochen Müller, Vorsitzender des Stiftungsvorstands, erklärt: „Ein tolles Objekt – das unterstützen wir als Stiftung gern.“
Für die Lebenshilfe ist der Umzug ein wichtiger Zwischenschritt. „Wir suchen seit Jahren nach einem Ersatzbau. Die kurzfristige Verfügbarkeit dieser Halle war ein echtes Glück“, sagt Lebenshilfe-Vorstand Dirk Botzon und dankt den Kommunen für die Unterstützung. Auch Jürgen Krüll, stellvertretender Bürgermeister von Eschenburg, versichert: „Wir werden auch weiterhin ein offenes Ohr für die Lebenshilfe haben.“
Die Stiftung der Lebenshilfe Dillenburg gibt es seit mittlerweile 28 Jahren. Sie finanziert sich aus Zuwendungen und Erbschaften. Die daraus erwirtschafteten Erträge kommen direkt den Menschen mit Behinderungen zugute – über Einrichtungen, Angebote und gezielte Projekte. „Es freut mich, dass die Lebenshilfe nun auch – zumindest vorübergehend – in Dietzhölztal beheimatet ist“, so Stiftungsratsvorsitzender Vincenz Heiliger.
Besonders groß war darüber auch die Freude bei Simon Braun, dem stellvertretenden Bürgermeister von Dietzhölztal – zugleich Leiter des Personalwesens bei der Lebenshilfe: „Mit dem Umzug nach Ewersbach geht einer meiner Herzenswünsche in Erfüllung.“