1500 Euro dank Autowaschtag

Das Autohaus Hoch hat am vergangenen Donnerstag der Lebenshilfe Dillenburg einen symbolischen Spendenscheck in Höhe von 1500 Euro überreicht. Diese Summe hat der große Autowaschtag am 6. Mai eingebracht.

Groß aufgefahren hatte das Autohaus zur Premiere seines Waschtags: Neben einer kostenlosen Premiumwäsche mit händischer Vorwäsche gab es Live-Musik von der Marburger Folk-Pop Band „Janne“ und ausreichend Verköstigung – alles gegen eine freiwillige Spende zugunsten der Lebenshilfe Dillenburg.

„Wir freuen uns sehr, dass so eine tolle Summe zusammengekommen ist“, betonte Lebenshilfe-Vorstand Dirk Botzon. Die Spende fließt in ein aktuelles Projekt des Vereins: die Anschaffung sogenannter Tover-Tafeln. Dabei handelt es sich um eine multimediale Anwendung, die durch Projektionen und akustische Untermalung interaktive Spiele auf den Tisch zaubert. „Uns ist es wichtig, die Welt der Digitalisierung auf niedrigschwellige und spielerische Weise auch Menschen mit Behinderung, die nicht lesen und schreiben können, nahezubringen“, erläuterte Botzon. Die Tover-Tafeln sollen für die Tagesförderstätte und für das Wohnhaus Haiger angeschafft werden.

„Wir sind der Lebenshilfe Dillenburg seit Jahren sehr verbunden, daher unterstützen wir den Verein bei diesem Vorhaben sehr gern“, sagte Moritz Hoch vom Autohaus Hoch. Alina Sonnenschein vom Autohaus Hoch kündigte an, dass der Waschtag keine einmalige Aktion bleiben solle. „Wir würden das gern wiederholen. Es war eine schöne Veranstaltung, und alle hatten Spaß. Wir hätten uns gewünscht, dass noch mehr Leute gekommen wären, aber vielleicht schaffen wir das dann beim zweiten Mal.“

Von der Werkstatt in die Wäscherei

„Hier will ich bleiben.“ Jessica Fabel hat ihr berufliches Zuhause gefunden – im DRK-Seniorenzentrum in Haiger. In der dortigen Wäscherei arbeitet die ehemalige Beschäftigte der Reha-Werkstatt Haiger nun schon im siebten Jahr – vom Praktikum über die Betriebsintegrierte Beschäftigung (BiB) bis zur Festanstellung im sogenannten Budget für Arbeit (BfA).

Menschen mit Behinderung eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen – das ist eines der wichtigen Ziele der Lebenshilfe Dillenburg. Mit der Betriebsintegrierten Beschäftigung vermittelt sie schon viele Jahre ihre Werkstattbeschäftigten auf einen Arbeitsplatz außerhalb der Werkstätten. Dabei behält der Beschäftigte seinen Status als Mitarbeiter der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM), ist jedoch in die Arbeitsorganisation des beschäftigenden Betriebes eingebunden. Anders verhält es sich beim BfA.

Die Abwicklung läuft über den Kostenträger, den Landeswohlfahrtsverband. Der Arbeitgeber erhält dabei einen Lohnkostenzuschuss – für viele Arbeitgeber ein attraktiver Anreiz. Darüber hinaus hält die Übernahme des Menschen mit Behinderung für beide Seiten viele Möglichkeiten bereit. Außerdem besteht die Möglichkeit eines Rückkehrrechts in die Werkstatt.

Die gute Kooperation zwischen DRK-Seniorenzentrum und Lebenshilfe Dillenburg hat es möglich gemacht: (h.v.l.) Antje Braun, Anja Laumann, Claudia Michels, Judith Hartmann, (v.v.l.) Lara Bauch, Jessica Fabel und Sarah Geiß. (Foto: Holtfoth)

Im Falle von Jessica Fabel sind sich jedoch alle Beteiligten sicher: Es wird funktionieren. Die 34-Jährige ist eine von fünf Beschäftigten, die die Lebenshilfe Dillenburg bereits über BfA vermittelt hat. Waschen, bügeln, zusammenlegen – sie hat feste Routinen in ihrem Arbeitsalltag, kann zeitliche Abfolgen sehr gut einschätzen „und muss nicht an die Hand genommen werden, sie wird behandelt wie alle anderen auch“, sagt Hauswirtschaftsleitung Anja Laumann. Jessica Fabel ist fester Bestandteil des vierköpfigen Wäscherei-Teams. Auch Judith Hartmann, Leitung des 104-Beschäftigten-Betriebs, ist begeistert von ihr: „Sie ist immer aufgeschlossen und freundlich.“

„Ich bin hier von Anfang an gut aufgenommen worden“, blickt die Haigererin zurück. „Was mir immer schon gutgetan hat, ist das Arbeitsklima hier.“ Das hat ihr auch durch schwerere Zeiten geholfen – etwa den Jobwechsel ihrer „Firmen-Patin“, die während des BiBs ihre feste Ansprechpartnerin im Betrieb war, oder die erschwerten Bedingungen während der Pandemie. All das hat Jessica Fabel gemeistert. Mit entsprechender Unterstützung.

Von Seiten der Lebenshilfe stand ihr während des BiBs Sarah Geiß als Betreuung zur Seite – mit regelmäßigen Besuchen, regelmäßigem Austausch, regelmäßiger Reflexion. In kleinen Schritten bereitete sie ihre Betreute auf den bevorstehenden Abnabelungsprozess vor. Die Betreuungsabstände wurden nach und nach vergrößert, Jessica Fabel musste den Arbeitsalltag zunehmend allein bewältigen. Und es funktionierte, auch wenn sich beide erst einmal an die neuen Rollen gewöhnen mussten, wie Jessica Fabel erzählt: „Wir haben noch Kontakt zueinander, aber wenn wir uns sehen, spielt Arbeit nicht mehr die Hauptrolle. In unseren Gesprächen wird diese nebensächlicher.“

Jessica Fabel hat sich verändert im Laufe der Zeit beim DRK-Seniorenzentrum.  Jetzt ist sie beruflich angekommen. „Sie hat sich sehr positiv entwickelt“, beschreibt Anja Laumann die Entwicklung ihrer Mitarbeiterin. Diese selbst sagt von sich: „Wenn mir etwas auf der Seele liegt, spreche ich es an. Das konnte ich früher noch nicht, und daraus hat sich dann innerer Stress entwickelt. Jetzt weiß ich: Kommunikation ist alles. Die Stabilität, die ich hier habe, habe ich jetzt auch im Privatleben gefunden.“

Der Lahn-Dill-Kreis ist BfA-Modellregion. Ziel ist es dabei, Faktoren zu ermitteln, die zum Zustandekommen oder Nicht-Zustandekommen von BfA-Plätzen beitragen. Für Judith Hartmann steht fest: „Es ist wichtig, offen zu sein, auszuprobieren und nicht gleich aufzugeben. Jeder Mensch hat eine Chance verdient.“

Weitere Infos: Landeswohlfahrtsverband Hessen: Budget für Arbeit (lwv-hessen.de)

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