Gelaufen. Begegnet. Geholfen.

„Wer eine Idee hat und sie auf diese Weise umsetzt, schafft nur Gewinner.“ Mit diesen Worten hat Herborns Erster Stadtrat Jens Trocha am Sonntagnachmittag den Organisatoren des 1. „Charity Walk & Run“ in der Bärenstadt für ihren großartigen Einsatz gedankt. Zum ersten Mal hat der Spendenlauf der Ahmadiyya-Muslim-Jugendorganisation Station in einer Kleinstadt gemacht. Eine mehr als gelungene Premiere.

Seit 2007 veranstaltet der muslimische Verband deutschlandweit Läufe zur Unterstützung von Kinderhilfseinrichtungen. Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln – in Städten wie diesen fand der Lauf bereits statt. Und nun eben auch im Lahn-Dill-Kreis. „Herborn ist anders.“ Ein Satz, der am Sonntag auf dem Marktplatz wieder und wieder zu hören war. Hatten die Veranstalter ursprünglich noch mit rund 100 Teilnehmern gerechnet, wurden diese Erwartungen mehr als erfüllt. Rund 200 Läufer und Walker begaben sich auf die wahlweise fünf oder zehn Kilometer (für Kinder 800 Meter) lange Strecke mitten durch die Altstadt und schwitzten bei sommerlichen Temperaturen für den guten Zweck. Edeka Mitsch aus Dillenburg hatte zur Erfrischung der Sportler Obst und Wasser gestiftet.

„Beim ersten Mal eine so große Teilnehmerzahl zu erzielen – das ist eine tolle Geschichte“, freute sich Nabeel Aslam von der Ahmadiyya-Muslim-Jugendorganisation und hob noch einmal das Motto des Projekts hervor: Laufen. Begegnen. Helfen. „Unsere Gemeinde will einen Beitrag für unsere Mitmenschen leisten und dabei Begegnungen zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen ermöglichen.“

Durch die Startgelder ist ein Erlös zwischen 3000 und 4000 Euro zusammengekommen, dessen Hauptanteil der Integrativen Kindertagesstätte der Lebenshilfe Dillenburg in Herborn-Burg zu Gute kommt. Dort werden 85 Kinder betreut, darunter 15 mit besonderem Förderbedarf, zum Teil mit Schwerstmehrfachbehinderungen. Bewegung und Motorik sind in der Integrativen Kita zentrale Themen. Von der Spende soll daher eine neue Vogelnestschaukel angeschafft werden. „Wir freuen uns, dass diese tolle Veranstaltung so viel Zuspruch erhalten hat“, dankte Lebenshilfe-Vorstand Dirk Botzon den Organisatoren und Läufern. Trocha bezeichnete den Lauf als möglichen Startschuss für eine gute Tradition, die im kommenden Frühling fortgesetzt werden soll. Eine genaue Terminierung steht noch aus.