Von anfänglich schüchterner Zurückhaltung bis hin zu großer Begeisterung: Der Besuch der vierten Klasse der Schelderwaldschule in der Lebenshilfe-Werkstatt in Oberscheld hat sich als positiv prägendes Erlebnis für alle Beteiligten erwiesen.
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Von der Werkstatt in die Wäscherei
„Hier will ich bleiben.“ Jessica Fabel hat ihr berufliches Zuhause gefunden – im DRK-Seniorenzentrum in Haiger. In der dortigen Wäscherei arbeitet die ehemalige Beschäftigte der Reha-Werkstatt Haiger nun schon im siebten Jahr – vom Praktikum über die Betriebsintegrierte Beschäftigung (BiB) bis zur Festanstellung im sogenannten Budget für Arbeit (BfA).
Menschen mit Behinderung eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen – das ist eines der wichtigen Ziele der Lebenshilfe Dillenburg. Mit der Betriebsintegrierten Beschäftigung vermittelt sie schon viele Jahre ihre Werkstattbeschäftigten auf einen Arbeitsplatz außerhalb der Werkstätten. Dabei behält der Beschäftigte seinen Status als Mitarbeiter der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM), ist jedoch in die Arbeitsorganisation des beschäftigenden Betriebes eingebunden. Anders verhält es sich beim BfA.
Die Abwicklung läuft über den Kostenträger, den Landeswohlfahrtsverband. Der Arbeitgeber erhält dabei einen Lohnkostenzuschuss – für viele Arbeitgeber ein attraktiver Anreiz. Darüber hinaus hält die Übernahme des Menschen mit Behinderung für beide Seiten viele Möglichkeiten bereit. Außerdem besteht die Möglichkeit eines Rückkehrrechts in die Werkstatt.

Im Falle von Jessica Fabel sind sich jedoch alle Beteiligten sicher: Es wird funktionieren. Die 34-Jährige ist eine von fünf Beschäftigten, die die Lebenshilfe Dillenburg bereits über BfA vermittelt hat. Waschen, bügeln, zusammenlegen – sie hat feste Routinen in ihrem Arbeitsalltag, kann zeitliche Abfolgen sehr gut einschätzen „und muss nicht an die Hand genommen werden, sie wird behandelt wie alle anderen auch“, sagt Hauswirtschaftsleitung Anja Laumann. Jessica Fabel ist fester Bestandteil des vierköpfigen Wäscherei-Teams. Auch Judith Hartmann, Leitung des 104-Beschäftigten-Betriebs, ist begeistert von ihr: „Sie ist immer aufgeschlossen und freundlich.“
„Ich bin hier von Anfang an gut aufgenommen worden“, blickt die Haigererin zurück. „Was mir immer schon gutgetan hat, ist das Arbeitsklima hier.“ Das hat ihr auch durch schwerere Zeiten geholfen – etwa den Jobwechsel ihrer „Firmen-Patin“, die während des BiBs ihre feste Ansprechpartnerin im Betrieb war, oder die erschwerten Bedingungen während der Pandemie. All das hat Jessica Fabel gemeistert. Mit entsprechender Unterstützung.
Von Seiten der Lebenshilfe stand ihr während des BiBs Sarah Geiß als Betreuung zur Seite – mit regelmäßigen Besuchen, regelmäßigem Austausch, regelmäßiger Reflexion. In kleinen Schritten bereitete sie ihre Betreute auf den bevorstehenden Abnabelungsprozess vor. Die Betreuungsabstände wurden nach und nach vergrößert, Jessica Fabel musste den Arbeitsalltag zunehmend allein bewältigen. Und es funktionierte, auch wenn sich beide erst einmal an die neuen Rollen gewöhnen mussten, wie Jessica Fabel erzählt: „Wir haben noch Kontakt zueinander, aber wenn wir uns sehen, spielt Arbeit nicht mehr die Hauptrolle. In unseren Gesprächen wird diese nebensächlicher.“
Jessica Fabel hat sich verändert im Laufe der Zeit beim DRK-Seniorenzentrum. Jetzt ist sie beruflich angekommen. „Sie hat sich sehr positiv entwickelt“, beschreibt Anja Laumann die Entwicklung ihrer Mitarbeiterin. Diese selbst sagt von sich: „Wenn mir etwas auf der Seele liegt, spreche ich es an. Das konnte ich früher noch nicht, und daraus hat sich dann innerer Stress entwickelt. Jetzt weiß ich: Kommunikation ist alles. Die Stabilität, die ich hier habe, habe ich jetzt auch im Privatleben gefunden.“
Der Lahn-Dill-Kreis ist BfA-Modellregion. Ziel ist es dabei, Faktoren zu ermitteln, die zum Zustandekommen oder Nicht-Zustandekommen von BfA-Plätzen beitragen. Für Judith Hartmann steht fest: „Es ist wichtig, offen zu sein, auszuprobieren und nicht gleich aufzugeben. Jeder Mensch hat eine Chance verdient.“
Weitere Infos: Landeswohlfahrtsverband Hessen: Budget für Arbeit (lwv-hessen.de)
Waschtag für die Lebenshilfe
Frühjahrsputz für den guten Zweck: Am Samstag, 6. Mai, veranstaltet das Autohaus Hoch in Gladenbach ab 11 Uhr seinen großen Waschtag und unterstützt mit den Einnahmen daraus die Arbeit der Lebenshilfe Dillenburg.
Die Folgen der “maximalen Isolation”
Corona und die Folgen: Abbau persönlicher Treffen, überdauernder sozialer Rückzug, weniger körperliche Aktivität, Lethargie. Gerade bei Kindern hat die Pandemie Spuren hinterlassen. Davon hat kürzlich Dr. Christoph Andreis, Leiter der vitos-Kinder- und Jugendklinik für psychische Gesundheit Herborn, im Netzwerktreffen der interdisziplinären Frühförder- und Beratungsstelle der Lebenshilfe Dillenburg berichtet.
Barfuß-Pfad für Wohnhaus Haiger
Holzschnitzel, Sand, Kies, Lehm – unterschiedliche Materialien, unterschiedliches Empfinden. Auf dem Außengelände unseres Wohnhauses in Haiger wollen wir für unsere 23 Bewohnerinnen und Bewohner ein wichtiges zusätzliches Förderangebot schaffen: einen Barfußpfad mit unterschiedlichen Bodenbelägen zum Ertasten.
Müller schreibt 48 Jahre Lebenshilfe-Geschichte
Conny Müller hat Lebenshilfe-Geschichte geschrieben. 48 Jahre lang hat sie für die Lebenshilfe Dillenburg gearbeitet. Angefangen als Praktikantin 1974 im Haus „Schauinsland“ in Haiger – damals zuständig für eine Gruppe von sieben Kindern mit Behinderung. Heute als Leiterin der Integrativen Kindertagesstätte in Burg, in der inzwischen 87 Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam spielen und miteinander aufwachsen. Am 9. Dezember verabschiedet sich die 65-Jährige in den Ruhestand.
“Lesestunde” ist ein kulturelles Highlight
Lesestunde, Schreibwerkstatt, Kinofilm, Ausstellung, Themenwoche im Fernsehen – Menschen mit Behinderung sind in diesem Jahr kulturell in Mittelhessen oft in Erscheinung getreten. Möglich gemacht hat das unter anderem Lebenshilfe-Kulturreferent Sascha Kirchhoff, der in seinen Projekten Menschen mit Behinderung eine Stimme und ein Gesicht gegeben hat.
EAM übergibt 10.000 Euro für Digitalisierung
Mit 100.000 Euro fördert die EAM-Stiftung in diesem Jahr 21 regionale soziale Projekte in neun Landkreisen. Den mit 10.000 Euro dotierten ersten Preis der Stiftungsausschreibung erhält die Lebenshilfe Dillenburg e. V. im Lahn-Dill-Kreis. Insgesamt hatten sich 177 Initiativen und Organisationen mit ihren Projekten um die Stiftungspreise beworben. Förderschwerpunkte waren die Bereiche Jugend- und Altenhilfe, Kunst und Kultur, Hilfe für geflüchtete Menschen sowie Hilfe für Menschen mit Behinderungen.