72 Stunden für ein Fest voller Begegnungen

„Das ist alles so schön. Der Tag soll nie aufhören.“ Ein junger Mann im Rollstuhl. Seine Augen leuchten. Ein berührendes Beispiel für das, was das „Connect“-Team der katholischen Herz-Jesu-Gemeinde aus Dillenburg in nur 72 Stunden auf die Beine gestellt hat: ein Begegnungsfest zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen am Sonntagnachmittag mitten in Haiger.   
Live-Musik, Fitness-Programm, Essen und Getränke, Seifenblasen und Kinderschminken – 15 Jugendliche haben all das im Rahmen der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend organisiert. Die Spontaneität des Ganzen ist die besondere Herausforderung. „Davon lebt die Veranstaltung“, erklärte Pastoralreferent Michael Wieczorek, der im Koordinationskreis der Bezirke Wetzlar und Lahn-Dill-Eder das Projekt für die Gruppe “Connect” initiiert hatte. „Die jungen Leute haben wirklich alles gegeben.“  Als Schirmherrin und Bundestagsabgeordnete Dagmar Schmidt (SPD) den Jugendlichen am Donnerstagnachmittag bei der Auftaktveranstaltung in Wetzlar gegenüberstand, wussten diese noch nicht, was sie erwarten würde. „Stellt innerhalb von 72 Stunden ein Fest der Begegnungen im Zentrum von Haiger auf die Beine“ – so lautete schließlich der Auftrag.

„Das war für uns eine ganz andere Aufgabe im Vergleich zu allen bisherigen“, erzählt Pauline Erdmann vom Connect-Team. 2013 hatten die Jugendlichen beispielsweise im Feriendorf in Tringenstein ein Vordach gebaut. „Etwas zu bauen und zu renovieren ist toll“, sagte Dagmar Schmidt. „Aber ein Fest zu gestalten und Begegnungen zu schaffen, ist vermutlich die schönste Aufgabe überhaupt. Ich bin stolz auf euch. Was ihr hier umgesetzt habt, ist der Wahnsinn.“

Den Freitag nutzten die Freiwilligen in erster Linie dazu, Sponsoren für ihr Projekt zu gewinnen. Eine große Wand mit Firmennamen und Einzelspendern demonstrierte am Festtag die große regionale Bereitschaft, die gute Sache zu unterstützen. „Die Nerven lagen teilweise blank“, gestand Pauline Erdmann. Etwa, als es um die schnelle Bereitstellung von Kuchen und Torten ging. Doch auch dabei fanden sich spontan von allen Seiten helfende Hände. „Alle waren mit ganzem Herzen dabei.“

Als Live-Band sorgten „The Pussies“ für tanzfreudige Stimmung, das Studio „Fit4you“ ließ als Kooperationspartner des Familienentlastenden Dienstes mit einer kleinen Einheit die Besucher so richtig ins Schwitzen kommen. Bereits im Vorfeld hatte die Stadt Haiger bereitwillig den Marktplatz als Location zur Verfügung gestellt. „Wir freuen uns darüber, dass die jungen Katholiken diese Veranstaltung für die Lebenshilfe Dillenburg ausgerichtet haben“, betonte Sebastian Pulfrich (CDU), Mitglied im Haigerer Stadtparlament. „Denn der Verein ist aus Haiger nicht mehr wegzudenken. Wir als Stadt sind dankbar für die segensreiche Arbeit der Lebenshilfe Dillenburg.“
Der Wunsch der Jugendlichen: mit diesem Fest Haiger „noch bunter“ zu machen, wie Pauline Erdmann erläuterte. Mit den Spenden, die im Rahmen der Veranstaltung gesammelt wurden, unterstützt das „Connect“-Team den dritten und letzten Bauabschnitt der Lebenshilfe-Wohnheimsanierung in Niederscheld.