“Teilhabe in den Fokus nehmen”

Das Thema Teilhabe ganz bewusst in den Fokus nehmen – in diesem Anliegen bestärkt hat Grünen-Politikerin Caroline Krohn, Bundestags-Direktkandidatin für den Lahn-Dill-Kreis, am Dienstag nach einem angeregten Austausch die Lebenshilfe Dillenburg verlassen. „Ich habe hier ganz viel mitgenommen – und werde wiederkommen.“

Über den Instagram-Kanal des Vereins war die Braunfelserin auf die Lebenshilfe Dillenburg aufmerksam geworden. „Ich habe die vielen tollen Projekte gesehen und habe mir gedacht: Die musst du kennenlernen“, so die 41-Jährige. Dass Menschen mit Behinderung gesehen und wahrgenommen würden, sei auch das erklärte Ziel der Lebenshilfe Dillenburg, merkte Vorstandsmitglied Dr. Oliver Schmitzer an. Insbesondere in ihrer Vielfalt. Inklusion sei ein wichtiges Ziel, zeichne jedoch oft ein Idealbild: „Da wird vieles oft von außen zu pauschal betrachtet, obwohl es viel differenzierter zu sehen ist.“

Die Politikerin erhielt Einblicke in die Arbeit der Lebenshilfe Dillenburg und auch in die Probleme, die dem Verein zu schaffen machen – wie etwa der stark angestiegene pflegerische Aufwand vieler älterer Menschen mit Behinderung, die in den besonderen Wohnformen leben. Paragraph 43a im Sozialgesetzbuch XI legt jedoch eine nur geringfügige Pauschale für Pflegebedürftige fest, die in vollstationären Einrichtungen leben. „Und unser Anspruch ist es, den von uns betreuten Menschen lebenslanges Wohnrecht zu gewährleisten und sie nicht aus ihrer gewohnten Umgebung zu reißen.“

Krohn, zu deren politischen Themenschwerpunkten unter anderem die Digitalisierung zählt, erfuhr, dass die Lebenshilfe Dillenburg neben der Einführung einer digitalen Klientenakte an der Einführung eines Intranets für Menschen mit Behinderung ist, in dem diese nicht nur multimediale Informationen in einfacher Sprache erhalten werden, sondern sich auch aktiv an der Gestaltung beteiligen können. „Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung soll auch im digitalen Raum stattfinden“, erklärte Schmitzer.