Generationswechsel schreitet weiter voran

Der Generationswechsel innerhalb der Lebenshilfe Dillenburg wird weiter vorangetrieben. Drei neue Mitglieder sind am Donnerstagabend während der Jahreshauptversammlung in den Aufsichtsrat des Vereins gewählt worden: Christine Blanke, Dr. Jeannine Schreiner und Christoph Heinigk rücken nach für Annegret Bretthauer, Dr. Roland Mader und Robert Bertrand, die sich nicht zur Wiederwahl stellten.

„Wir verabschieden heute drei wichtige und kompetente Mitentscheider“, betonte Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Raab und dankte für das langjährige Engagement: Annegret Bretthauer war 16 Jahre, Roland Mader 22 Jahre und Robert Bertrand 34 Jahre lang Teil des Gremiums. Seinen Aufsichtsrat langfristig zu verjüngen – damit hatte der Verein bereits in den Vorjahren begonnen. Mit den neuen Mitgliedern Christine Blanke, Dr. Janine Schreiner und Christoph Heinigk sei man gut aufgestellt für die Zukunft, merkte Raab an, der ebenso wie sein Stellvertreter Michael Koch für die kommenden fünf Jahre einstimmig im Amt bestätigt wurde. Ebenfalls einstimmig wiedergewählt: Andrea Hentschel, Pia Bernhardt, Rolf Stiebing und Christian Kolb.

Zukunftsorientiert gestaltet sich auch das Thema Personalgewinnung und –entwicklung, das im Zuge des Fachkräftemangels eine immer größere Bedeutung gewinnt. Eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Universität Siegen, neue Verfahren in der Personalauswahl sowie ein Talentmanagement, das Fachkräften aus den eigenen Reihen die Möglichkeit gibt, sich für Schlüssel- und Leitungsstellen innerhalb der Lebenshilfe Dillenburg anzubieten, sind Schwerpunkte, die der Verein zur Sicherung eines qualifizierten Personalstamms in den vergangenen Jahren in die Wege geleitet hat.  Knapp 400 Mitarbeiter beschäftigt die Lebenshilfe Dillenburg inzwischen.  „Das zeigt, dass wir ein wichtiger Arbeitgeber auf dem ersten Arbeitsmarkt in unserer Region sind“, so Raab.

Edith Burbach (Mitte) und Tatjana Brückmann werden von Jürgen Raab für 25 Jahre im Verein ausgezeichnet.

Die Umsetzung des neuen Bundesteilhabegesetzes ist ein weiterer Punkt, der den Verein auch in den kommenden Jahren  beschäftigen wird.  Am 1. Januar 2018 erfolgte die zweite Stufe, die mit einer Reform des Vertragsrechts der Eingliederungshilfe einherging. Am 1. Januar 2020 tritt nun die nächste Stufe in Kraft, deren Veränderungen sich in einer Trennung von existenzsichernden Leistungen und Leistungen zur Eingliederungshilfe abzeichnen und insbesondere das stationäre Wohnen mit einer Verschiebung der zuständigen Kostenträger betreffen.

Neben diesen Veränderungen der politischen und rechtlichen Rahmen- und Finanzierungsbedingungen werden Herausforderungen weiterhin in der der steigenden Entwicklung der Betreuungszahlen, der Verschiebung der Altersstruktur und den steigenden Zahlen von verhaltensauffälligen Menschen mit Behinderungen liegen. Aktuell bietet die Lebenshilfe Dillenburg rund 1200 Betreuungsplätze in ihren Werkstätten, den verschiedenen Wohnformen, der interdisziplinären  Frühförder- und Beratungsstelle, der integrativen Kindertagesstätte und dem familienentlastenden Dienst. „Das wichtigste Ziel unseres Vereins bleibt es, in der Region des ehemaligen Dillkreises Menschen mit Behinderungen in allen Lebensphasen eine möglichst normale und selbst bestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen“, hob Raab hervor.

Im Jahr 2018 hat der Verein ein positives wirtschaftliches Ergebnis erwirtschaftet. Diese Zahlen seien jedoch zu relativieren, wie Lebenshilfe-Vorstand Dirk Botzon erläuterte. Die für das Finanzjahr vorgesehenen Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen seien zu diesem Zeitpunkt noch nicht umgesetzt worden. „Das lag etwa daran, dass erforderliche Genehmigungen noch nicht vorlagen oder Verhandlungen mit den Behörden noch nicht abgeschlossen waren.“  Neben einem Ersatzneubau für die Werkstatt in Eibelshausen  sowie die Umsetzung der Platzzahlerweiterung der Reha-Werkstatt in Haiger werden den Verein auch im kommenden Jahr verschiedene Brandschutzmaßnahmen beschäftigen.

Ehrungen für 25 Jahre: Tatjana Brückmann,  Edith Burbach, Manfred Ebner, Thomas Herrmann, Thorsten Jaich, Wolfgang Mayer, Peter Schwehn, Jörg Thomas.