Führungswechsel im Familienentlastenden Dienst (FeD): Anita Groskurt, unter deren Leitung der Bereich zur Gestaltung von Freizeitangeboten für Menschen mit Behinderung bei der Lebenshilfe Dillenburg vor elfeinhalb Jahren entstanden ist, geht Anfang des neuen Jahres in den Ruhestand. Ihre Nachfolgerin: die 31-jährige Isabel Zint aus Medenbach.
Frau Groskurt, wie geht es Ihnen in Ihren letzten Arbeitstagen?
Anita Groskurt: Noch habe ich keine Wehmut, weil Corona bedingt alles auf Abstand passiert. Hätte es eine Weihnachtsfeier mit persönlichem Abschied von unseren Leuten gegeben, hätte ich ganz sicher geflennt. So hoffe ich auf eine Möglichkeit zum Abschiednehmen im Sommer. Im Moment ist es leichter, weil das alles noch nicht so richtig an mich herankommt. Es geschieht alles mit Verzögerung. Ansonsten hält uns aktuell noch die Übergabe auf Trab.
Raucht Ihnen schon der Schädel vor lauter Übergabe-Infos, Frau Zint? Und zunächst mal: Willkommen bei der Lebenshilfe!
Isabel Zint: Dankeschön. Ich habe Anita schon mit vielen Fragen bombardiert in den vergangenen Wochen. Mein Vorteil ist, dass ich aus dem Bereich komme. Ich habe vorher vier Jahre lang den Familienentlastenden Dienst beim Deutschen Roten Kreuz Dillenburg koordiniert. Natürlich ist hier bei der Lebenshilfe einiges anders, Abläufe und Strukturen zum Beispiel. Daher ist jetzt erstmal das vorrangige Ziel, das Bestehende kennenzulernen. Die Pandemie erleichtert das natürlich nicht gerade. So habe ich zumindest alle FeD-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kleingruppen an einem Tag kennengelernt, die Klientinnen und Klienten kenne ich jedoch noch gar nicht, was ich sehr schade finde, aber hoffentlich bald nachholen kann.
Die Pandemie macht also beides schwierig – den Abschied ebenso wie den Neubeginn. Frau Zint, wie werden die nächsten Monate voraussichtlich für Sie aussehen?
Isabel Zint: Wir werden – sofern die Pandemie es zulässt – unsere Angebote zunächst mal in kleinen Gruppen starten. Dann werde ich versuchen, einzelne Konzepte zu entwickeln. Langfristiges Ziel ist es für mich, Gruppenangebote auch für Kinder und Jugendliche zu etablieren.
Und Sie, Frau Groskurt? Was haben Sie geplant für den Ruhestand?
Anita Groskurt: Künftig möchte ich Dinge tun, die in der Vergangenheit zu kurz gekommen sind – zum Beispiel die Nähmaschine rauszuholen. Ich bin ein Handarbeitsfreak, ich häkle, stricke, nähe. Außerdem kann ich mich jetzt um aufgeschobene Sachen in Haus und Garten kümmern. Mein Mann arbeitet noch, aber mit unserem Wohnmobil können wir zumindest Wochenenden jetzt flexibler gestalten.
Wieso haben Sie sich für die Stelle hier bei uns entschieden, Frau Zint?
Isabel Zint: Ich wollte mich sowohl persönlich als auch beruflich weiterentwickeln, und diese Chance habe ich bei der Lebenshilfe gesehen. Hinzu kommt, dass ich die Lebenshilfe Dillenburg immer als positiven Träger erlebt habe, über den die Leute gut reden.
Was werden Sie am meisten vermissen, Frau Groskurt?
Anita Groskurt: Nicht mehr in ständigem Austausch zu sein. Wenn man aufhört zu arbeiten, hat man die regelmäßigen Kontakte und den damit verbundenen Input nicht mehr. Dann liegt der Fokus woanders. Aber Veränderungen muss man aushalten. Ich weiß unseren FeD in guten Händen. Und wenn man weiß, dass die Arbeit für unsere Klientinnen und Klienten gut ist und auch das Bild nach außen ein gutes ist, dann ist unterm Strich alles in Ordnung. Ich habe die Arbeit immer gern gemacht. Ich habe es nie bereut und würde es immer wieder machen, aber mein Körper hat mir jetzt mit 65 auch Grenzen aufgezeigt.
Wir wünschen Ihnen alles Gute, liebe Frau Groskurt, und Ihnen, liebe Frau Zint, einen guten Start hier bei der Lebenshilfe!