Ende Dezember 2021 haben die Vorstände und Geschäftsführungen der mittelhessischen Lebenshilfen an die Bundespolitik appelliert, die Beschäftigten der Eingliederungshilfe beim geplanten Corona-Bonus für Pflegekräfte 2022 zu berücksichtigen. 2020 und 2021 wurden die Beschäftigten in Wohnstätten, Werkstätten, Tagesförderstätten und Frühförderstellen beim Corona-Pflege-Bonus vergessen.
„Wir wissen, was unser Personal tagtäglich leistet. Die vollstationären Wohnstätten sind in jeder Hinsicht mit Altenpflegeheimen vergleichbar“, hieß es damals.
Der öffentliche Appell stieß auf Resonanz. Kürzlich fand eine Videokonferenz statt, zu der die SPD-Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Dagmar Schmidt, eingeladen hatte. Sie ist in der SPD-Bundestagsfraktion zuständig für die Bereiche Arbeit und Soziales sowie Gesundheit. An der Videoschalte nahm auch Felix Döring teil, der bei der letzten Bundestagswahl das Direktmandat für die SPD in Stadt und Landkreis Gießen holte.
„Die Botschaft ist angekommen“, sagte Dagmar Schmidt in der Videoschalte und fuhr fort: „Wir setzen uns als Mitglieder der regierungsverantwortlichen SPD dafür ein, dass die Beschäftigten der Eingliederungshilfe nicht durchs Raster fallen.“ Auch Felix Döring bekräftigte, dass er sich für das Personal der Eingliederungshilfe – und damit für die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung – einsetzen werde.
„Ihr Appell kam genau zum richtigen Zeitpunkt“, sagte Schmidt. Das Gesetz für die Zahlung des Corona-Bonus an Pflegekräfte ist noch nicht beschlossen, so dass die Abgeordneten des Bundestages noch Einfluss nehmen können.
Die Geschäftsführer der sechs Lebenshilfen, Dirk Oßwald (Gießen), Thomas Bauer (Wetzlar-Weilburg), Elisabeth Gerheim (Limburg Diez), Horst Viehl (Marburg), Dirk Botzon (Dillenburg) und Thomas Mächtle (Wetterau) dankten den Abgeordneten für ihren Einsatz und sagten zu, in ihrer Verantwortung als Arbeitgeber im Sinne der betroffenen Beschäftigten weiter gemeinsam „am Ball“ zu bleiben, „denn diese Personengruppe benötigt endlich die notwendige öffentliche und finanzielle Wertschätzung für ihren Einsatz rund um die Belange von Menschen mit Behinderung“, heißt es abschließend in der Pressemitteilung.