Vieles in Bewegung bei der Lebenshilfe

Vieles ist bei der Lebenshilfe Dillenburg im vergangenen Jahr passiert, vieles ist in Bewegung – sei es in der Personalentwicklung, in strategischen Neuausrichtungen oder in puncto Digitalisierung. Was jedoch als wesentlicher Schwerpunkt bleibt: „Die Menschen, die wir betreuen, sollen sich bei uns wohlfühlen.“ Das betonte Aufsichtsratsvorsitzender Michael Koch am Mittwochabend bei der Jahreshauptversammlung im Festsaal des Wohnhauses Manderbach.

Neben der Verantwortung des Vereins, für das Wohl der Menschen mit Behinderung zu sorgen, sei es aber auch Aufgabe, wirtschaftlich gut zu arbeiten. „Dies ausgewogen zu gestalten und im Entwicklungsziel zusammenzubringen, ist eine unserer großen Aufgaben“, so Koch weiter. Führung, Verwaltung und Organisation seien dabei wichtige Schwerpunkte. In diesem Zusammenhang lobte er die „gute, menschliche und professionelle Arbeit“ der beiden Vorstandsmitglieder Dirk Botzon und Dr. Oliver Schmitzer ebenso wie die großartige Arbeit seines Vorgängers Jürgen Raab, der 2022 nach 40 Jahren im Vorstand und Aufsichtsrat mit dem Bundesverdienstkreuz verabschiedet worden war.

492 Hauptamtliche arbeiten an 18 Standorten für insgesamt 1182 Menschen mit Behinderung. Einen Klienten-Zuwachs gab es insbesondere im Bereich des Betreuten Wohnens. In den vergangenen fünf Jahren sind im Zuge des Generationswechsels bei der Lebenshilfe Dillenburg über 20 Leitungsstellen neu besetzt worden. Aus diesem Grund ist die Entwicklung und Förderung von Führungskräften einer der strategischen Punkte, den die Lebenshilfe Dillenburg bereits unter anderem mit einem Entwicklungsprogramm angegangen ist. Darüber hinaus zählen Information und Kommunikation sowie eine gemeinsame fachliche Grundhaltung und eine Optimierung von Arbeitsbedingungen zu den Langzeitzielen. „Rund 80 Prozent der dazugehörigen Maßnahmen sind bereits abgeschlossen“, verkündete Schmitzer.

Entwicklungen gibt es auch im Bereich der Digitalisierung. So hat die Lebenshilfe Dillenburg in diesem Jahr die digitale Klientenakte eingeführt: Dadurch können jetzt wesentliche Informationen jederzeit an jedem Ort abgerufen und eingetragen werden. Auch Menschen mit Behinderung sollen an der fortschreitenden Digitalisierung teilhaben. „So wollen wir unseren Betreuten Informationen in einfacher Sprache auf Geräten, die jeder von ihnen benutzen kann, zukommen lassen“, erläuterte Schmitzer. Digitalisierung werde auch in der Zukunft der Werkstätten eine Rolle spielen. „Was bieten wir an, wie lassen sich digitale Arbeitsplätze schaffen, was ist möglich in Richtung erster Arbeitsmarkt?“, zählte Schmitzer auf.

Große Bauvorhaben werden die Lebenshilfe Dillenburg auch noch in den kommenden Jahren begleiten. „Ich hätte heute gerne gesagt: Es geht nächsten Monat los“, leitete Botzon bedauernd den Stand zum Ersatzbau der Werkstatt Eibelshausen ein. Die einschneidenden Veränderungen auf dem Bau- und Finanzierungssektor hatten dazu geführt, dass die Umsetzung des Investorenprojektes nicht weiterverfolgt werden konnte. „Wir arbeiten jedoch mit Hochdruck an einer Lösung und stehen in Austausch mit Kommunen, Bauträgern und Privatpersonen“, betonte Botzon. Insbesondere dränge die Zeit, weil die Lebenshilfe Dillenburg dringend zusätzliche Plätze für schwerstbeeinträchtigte oder mehrfach beeinträchtigte Menschen in der Tagesförderstätte schaffen muss. „Die Warteliste ist lang, und wir können bislang den Bedarf nicht decken“, so Botzon. Für den Ersatzbau wird ein Grundstück in Größe von 8000 bis 9000 Quadratmetern benötigt.

Ein Neubau steht auch beim Wohnhaus Manderbach an, das energetisch und technisch in die Jahre gekommen ist. Der Neubau soll Schritt für Schritt entstehen, damit der laufende Betrieb gewährleistet bleibt. „Eine Sanierung des Wohnhauses wäre teurer geworden als ein Neubau“, erklärte Koch. Als weiteren Neubau plant der Verein aus Platzgründen ein neues Verwaltungsgebäude in der Haigerer Erlachstraße. Dieses Projekt steht allerdings in der Priorisierung hinter den beiden Vorhaben im Werkstatt- und Wohnbereich. Im vergangenen Jahr wurden bereits an den Standorten Eibelshausen, Flammersbach, Dillenburg und Simmersbach verschiedene Brandschutzmaßnahmen umgesetzt, beim stationär begleiteten Wohnen in Haiger entstand ein neuer Gemeinschaftsraum.

Finanziell ist die Lebenshilfe Dillenburg gut aufgestellt. Für wesentliche Aufwendungen im vergangenen Jahr sorgten die Unterhaltungskosten der Liegenschaften sowie der gewachsene Personalbereich. Erfreulich seien die gestiegenen Leistungserlöse der Werkstätten zu benennen: „Unsere Industriepartner haben uns treu zur Seite gestanden und kontinuierlich mit Aufträgen versorgt“, ließ Botzon wissen.

Jubilare:

50 Jahre:

Rosemarie Kunz

40 Jahre:

Dr. Michael Hocke, Dr. Michael Auff’m Ordt, Cornelia Müller, Ilse Eichert, Christa Schlöser, Irmgard Wege, Werner Nickel, Gemeindeverwaltung Siegbach, Dr. Jochen Stockbrügger, Gemeindeverwaltung Greifenstein, Heidi Nix, Jürgen Helmke, Gemeindeverwaltung Dietzhölztal, Gerhard Knapp, Roswitha Greeb.

25 Jahre:

Inge Titz, Friedegard Heppner, Sigrid Münz, Gerhard Bräuer, Andrea Swoboda, Christop Wengenroth, Thomas Pfeiffer, Dorothea Ströher, Corinna Hast-Röder, Maria Bedenbender, Inge Pliska, Erna Paderin, Volker Enners, Annette Daubertshäuser, Michael Lenz, Sonja Schäfer, Mikica Micic, Eleonore Köhnke, Eva-Britt Behrens, Tanja Kestler, Rike Kureck, Veronika Petters.

Dr. Oliver Schmitzer (l.), Dirk Botzon (r.) und Michael Koch (2.v.r.) ehren die Jubilare für 25-jährige Mitgliedschaft: (v.l.) Sigrid Münz, Mikica Micic, Christof Wengenroth, Sonja Schäfer, Volker Enners, Tanja Kestler, Corinna Hast-Röder, Annette Daubertshäuser, Michael Lenz und Rike Kureck (vorne).