Schreibwerkstatt gewinnt Sonderpreis

Die Schreibwerkstatt der Lebenshilfe Dillenburg ist am Montagabend ausgezeichnet worden: Im Rahmen der Verleihung des Hessischen Elisabeth-Preises für Soziales ist das inklusive Projekt mit dem Sonderpreis der Jury gewürdigt worden.

Ursprünglich als Präsenzveranstaltung im Schloss in Wiesbaden geplant, hat die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen in Kooperation mit LOTTO Hessen und mit Unterstützung der Hessischen Landesregierung den Preis in diesem Jahr via Live-Stream überreicht. „Die Lebenshilfe Dillenburg gibt Menschen und ihren Geschichten einen Raum, eine Plattform“, zitierte HR-Moderatorin Julia Tzschätzsch das Urteil der Jury, die begeistert gewesen sei von dem Projekt, das Menschen mit Behinderungen in die Gemeinschaft und ins kulturelle Leben bringe.

Die Schreibwerkstatt der Lebenshilfe Dillenburg hat es sich seit 2017 zur Aufgabe gemacht, Menschen mit Behinderungen eine Stimme zu geben. Viele der im Projekt betreuten Menschen können nicht lesen und schreiben. Daher helfen Schreibpaten dabei, die Biografien und Geschichten in 1000-Zeichen-Texten zu Papier zu bringen. Diese Texte erreichen über Veröffentlichungen oder Bühnenauftritte eine breite Masse und schaffen so Begegnungen. „Dadurch können wir den Menschen zeigen, dass es viele Gemeinsamkeiten gibt zwischen den Menschen mit und ohne Behinderungen“, betonte Initiator Sascha Kirchhoff, Kulturreferent der Lebenshilfe Dillenburg, der mit seinem Team der Verleihung zugeschaltet wurde.

Der Sonderpreis der Jury ist mit 1000 Euro dotiert, die die Lebenshilfe Dillenburg nun für ihr Projekt nutzen kann. „Eine solche Unterstützung können wir natürlich gerade in der jetzigen Zeit sehr gut gebrauchen“, so Kirchhoff. Insgesamt 70 Projekte sind in diesem Jahr als Bewerbungen für den Elisabeth-Preis eingegangen, sieben wurden ausgezeichnet. „Diese Projekte zeigen Menschen jeden Alters Wege aus der Einsamkeit, so dass sie sich wieder als Teil der Gesellschaft fühlen, geschätzt und respektiert werden“, so Liga-Vorstandsvorsitzende Dr. Yasmin Alinaghi. „Es sind ganz vielfältige Projekte gegen Einsamkeit oder Vereinsamung dabei. Sie leisten eine herausragende Arbeit.“