„Ich hab’s geschafft. Ich war ganz tapfer. Hat auch gar nicht weh getan.“ Lange hat die Lebenshilfe Dillenburg auf diesen Tag gewartet: auf den Auftakt der Sammelimpfungen für den gesamten Wohnbereich. Am Dienstagmorgen rückten die Impfteams aus Lahnau bestens vorbereitet zunächst an zwei Standorten an – im Wohnheim in Haiger und im Wohnheim in Manderbach. Im Vorfeld waren bereits die Abläufe und organisatorischen Erfordernisse ausführlich besprochen worden.
„Wir sind froh, dass es endlich losgeht“, sagt Martina Thielmann, Wohnheimleiterin in Manderbach. Am Mittwoch der Vorwoche sei der lang ersehnte Anruf vom Impfzentrum gekommen. „Ich war überrascht, wie emotional unsere Mitarbeiterschaft reagiert hat. Das hat mir noch mal vor Augen geführt, wie groß der permanente Druck ist, der durch die Pandemie auf den Schultern unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lastet.“ So gibt es auch unter der Mitarbeiterschaft eine große Bereitschaft zur Impfung.
Die Bewohnerinnen und Bewohner der stationären Einrichtungen erhielten über das Wochenende eine Impfaufklärung in leichter Sprache. „Natürlich sind auch einige Personen dabei, die Angst vor Ärzten oder Spritzen haben, und gezwungen wird natürlich keiner, aber die meisten haben sehr positiv reagiert.“ So wie Edith Burbach, die als eine der Ersten nach Fiebermessung und Gespräch mit dem Impfarzt die Moderna-Dosis in den Oberarm verabreicht bekommt. „Ich freue mich.“
An vier Tagen wird in den stationären Wohnheimen der Lebenshilfe Dillenburg geimpft. Neben Manderbach und Haiger sind das die Wohnheime in Simmersbach und Niederscheld. „Wir haben allein hier heute 60 Impfungen“, so Thielmann. Organisatorisch eine große Herausforderung. Auch da Menschen mit Behinderungen zu einer Personengruppe gehören, bei der Abläufe im Vorfeld nicht bis ins kleinste Detail planbar sind. „Aber das ist positiver Stress“, betont Wohnbereichsleiterin Tanja Rockensüß. „Das gibt noch einmal neuen Auftrieb.“