Sandy Klein zeigt zwölfmal Lebensfreude

Zwölf Monate, zwölf Motive. Ob im Cadillac, als Police Officer oder in der Kaffeerösterei – alle sind ein Hingucker. Die Models: Menschen mit Behinderung, die von der Lebenshilfe Dillenburg betreut werden. Und alle zeigen: Jeder Mensch ist schön. Initiator des Fotoprojekts ist Lebenshilfe-Mitarbeiter Sascha Kirchhoff. Die Bilder des Kalenders „Einzigartig, echt, direkt“ stammen alle von der Fotografin Sandy Klein aus Wuppertal. Im Interview erzählt die 31-jährige gebürtige Fellerdillnerin, warum Fotoshootings mit Menschen mit Behinderung in ihrem Job eine Bereicherung darstellen.

Frau Klein, Sie haben als Fotografin ja schon einiges erlebt, aber ein Kalender komplett gefüllt mit Ihren Bildern dürfte auch für Sie etwas Neues sein. Wie sehr freuen Sie sich auf die Veröffentlichung?

Sandy Klein: Das stimmt, ich freue mich wirklich sehr auf den Kalender und fühle mich natürlich geehrt, dass meine Fotografien darin Platz finden.

Haben Sie in dieser Auswahl ein Lieblingsbild?

Sandy Klein: Mein Lieblingsbild ist das mit dem Betreuten Roland Wellert aus unserem Police-Shooting letztes Jahr. Er hat das so unglaublich cool gemacht, die Location ist super und ich mag den Look allgemein sehr.

Der Kalender zeigt in seiner Fülle und Vielfalt, wie oft Sie schon als Fotografin für uns tätig waren. Wie kam es überhaupt dazu?

Sandy Klein: Seit 2019 veröffentliche ich Porträtfotos via Instagram, und dadurch kam Sascha Kirchhoff glücklicherweise auf mich zu und fragte mich, ob wir solche Shootings nicht auch mit Menschen mit Behinderung machen können. Ich fand die Idee und die Herausforderung auf Anhieb richtig cool! Wir haben uns direkt top verstanden und arbeiten seitdem supergerne zusammen.

Wie unterscheiden sich Fotoshootings mit Menschen mit Behinderung im Vergleich zu Menschen ohne Behinderung?

Sandy Klein: Im Prinzip gar nicht! Es gibt Menschen, die stehen gerne vor der Kamera und strahlen das aus, und dann gibt es welche, die sich da nicht ganz so wohl fühlen. Die, die Spaß haben, trauen sich auch mehr, posen gerne, bewegen sich – dabei entstehen immer coole Fotos. Ob jemand eine Behinderung hat oder nicht, ist dabei in meinen Augen irrelevant.

Müssen Sie dabei auf irgendwas besonders achten?

Sandy Klein: Ich glaube, die Herausforderung ist es, bei jedem Menschen abzutasten, wie viel ich als Fotografin einfordern kann. Seien es Vorschläge fürs Posieren, Körperhaltung oder Länge des Shootings. Aber ich versuche, eine lockere Atmosphäre und Vertrauen zu schaffen, damit frei gesagt werden kann, was geht und was nicht. Hauptsache, das Model fühlt sich wohl und hat bei den Fotoshootings viel Spaß.

Gute Laune beim Limousinen-Shooting mit Antonia Ramon.

Was mögen Sie im Miteinander mit unseren Betreuten?

Sandy Klein: Jeder ist so individuell, und ich finde es spannend, einen kleinen Einblick in die persönlichen Geschichten der Betreuten zu bekommen. Also – was steckt hinter der Person und was bewegt sie, warum tut ihnen z. B. ein Fotoshooting gut. Und dann macht es mir eine riesige Freude, wenn die Models strahlen und stolz auf ihre Fotos sind.

Gibt es Shootings, an die Sie besonders gern zurückdenken?

Sandy Klein: Ja einige! Das Police-Shooting war total super, dann das Shooting mit einem Cadillac, einer pinken Limousine… und ich mochte auch unser letztes Shooting mit dem Farbpulver.

Ein Motiv des Kalenders: Mikica Micic beim Farbpulver-Shooting.

Was planen Sie in Zukunft noch mit der Lebenshilfe Dillenburg?

Sandy Klein: Noch weitere coole und kreative Fotoshootings!

Der Kalender 2022 „Einzigartig, echt, direkt“ ist ab dem 12. November für 7,95 Euro über Amazon für bestellbar. Die optische Aufmachung des Kalenders stammt von Grafikerin Helga Schneider aus Siegen. Die Einnahmen unterstützen die Arbeit der Lebenshilfe Dillenburg.